Diabetologie
«Wenn Diabetologie ausschliesslich in der Anwendung naturwissenschaftlicher Methoden bestünde, gäbe es keine Probleme. Immer dort, wo neben den reinen Stoffwechselproblemen, der Patient ins Gesichtsfeld gerät, bleiben die realen Ergebnisse therapeutischen Bemühens hinter den wissenschaftlich möglichen zurück.»
A. Risse
Die industrialisierte Menschheit nimmt entgegen unermüdlichen Mahnungen von Ernährungs- und Adipositasforschern unaufhaltsam zu.
Patienten haben schlechte HbA1c-Werte trotz Anwendung von modernsten Medikamenten, Insulin bis zur Pumpentherapie und BZ-Messsystem. Ärzte und Patienten fühlen sich gegenseitig missverstanden mit der Folge von Resignation, Entwertung und einseitiger Schuldzuweisung («schlechte Compliance»).
Diabetologen in Kliniken und Praxen sind untereinander hoffnungslos zerstritten und sind sich allenfalls darin einig, dass die Allgemein- und praktischen Ärzten für die Misere der Diabetestherapie verantwortlich sind.
Unser Anspruch ist die praktische medizinisch-diabetologische klinische Versorgung. Dies geht nur in einem interdisziplinärem Team zu dem Ärzte, Diabetesberater, Wundexperten, Fusspfleger gehören.
Deshalb ist bei uns Wundpraxis, Fusspraxis, Diabetologie und Schulung aus einem Guss und aus einer Hand.

Behandlung
Um zu verhindern, dass der Diabetes oder typische Begleiterkrankungen Folgen hinterlassen, führen wir in bestimmten Abständen verschiedene Untersuchungen durch.
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Blutzucker und Blutdruckmessung routinemässig vor der Sprechstunde
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Überprüfen der Füsse auf Zeichen einer Fehlbelastung, sowie auf unerkannte Verletzungen und Hautveränderungen
Weitere Untersuchen, die durchgeführt werden:
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Labor, ins besondere die Überprüfung des «Langzeitwerts» HbA1c
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Labortests, wie Blutfette und Nierenfunktion
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Überprüfung der Pulse und Nervenfunktion an den Beinen
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EKG
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Lungenfunktionstest
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Messung der Dopplerdrucke der Arterien (Durchblutung)
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Sonografie (Ultraschall) der Bauchorgane und der Schilddrüse
Ernährung
Es gibt keine Diabetesdiät!
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Vollwertig essen, geniessen und bewegen sind die drei Säulen für mehr Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Lebensmittel und Getränke sorgfältig und bewusst auswählen, schonend zubereitet und möglichst wenig behandelt essen.
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Vielseitig essen: Genuss in der Lebensmittelvielfalt. «Gesunde», «ungesunde» oder gar «verbotene» Lebensmittel gibt es nicht. Es kommt immer auf Menge, Auswahl und Kombination an.
Essen und Trinken geht uns alle etwas an. Aus diesem Grund bestehen für Menschen mit Diabetes die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für allen anderen auch!
Richtig essen und trinken hilft, die Behandlungsziele bei Diabetes zu erreichen.
Ernährungsempfehlung (Zusammenfassung)
Die Ernährungspyramide - die Menge macht's
Poster Ernährungspyramide von swissmilk.ch
Flyer Ernährungspyramide von swissmilk.ch


Diabetisches Fusssyndrom
Beim diabetischen Fusssyndrom handelt es sich um eine häufige Komplikation des Diabetes mellitus.
Die diabetische Neuropathie ist die Folge einer über viele Jahre bestehende Hyperglykämie (erhöhter Blutzuckerwerte). Da sie alle Teile des Nervensystems betreffen kann hat die Neuropathie im Bereich der Füsse ebenfalls komplexe Auswirkungen.
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Atrophie der kleinen Fussmuskeln, Subluxation der Mittelfussknochen nach plantar, Krallenzehen
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Verminderte Schmerzwahrnehmung
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Missempfindungen im Bereich der Füsse
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verminderte Schweissbildung (trockene Füsse)
Diese Veränderungen beeinflussen den Abrollvorgang des Fusses beim Gehen mit vermehrter Fehlbelastung. In der Folge entsteht vermehrt Hornhaut an belasteten Stellen mit Verletzungen bis hin zum (Ulkus) Geschwür. Eine Infektion ist in diesem Zustand häufig die Ursache für Knochenentzündung und nachfolgenden Amputationen der unteren Extremitäten.
Um diese Probleme rechtzeitig zu erkennen, führen wir regelmässig nachfolgende Untersuchungen durch
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Regelmässige neurologische Untersuchung der Füsse sowie der Durchblutung
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Kontrolle des geeigneten Schuhwerks
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Medizinische Fusspflege
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Schulung des Patienten und der Angehörigen